Kennst Du das auch? Mit 5 willst Du unbedingt Ritter oder Fee werden. Mit 15 Feuerwehrmann/frau oder TierärztIn (zweiteres trifft auf mich zu). Mit 25 hast Du deinen vermeintlichen Traumjob – natürlich weder Fee noch Feuerehrmann/frau und mit 35 macht das Leben eine Kehrtwende.
So ähnlich war das bei mir. Mein ursprünglicher Plan war Veterinärmedizin zu studieren. Dann kam mit 17 als Volontärin bei einer Tierärztin das Erwachen, dass Diagnostizieren und Aufschneiden nicht so mein Ding ist – jedoch würde ich gerne verstehen warum ein Tier sich wann wie mit wem verhält.
Der nächste Schritt war das Biologiestudium mit dem Ziel Verhaltensbiologin zu werden und wildlebende Wölfe in Kanada zu erforschen. Nach meinen ersten Praktika im Freiland wusste ich fließend warmes Wasser und ein kuscheliges Bett sehr zu schätzen – Frau lernt ja im Laufe des Lebens dazu, was gut für sie ist 😊
Die Alternative zu Wölfen im wilden Kanada waren Haushunde mit ihren Menschen im nicht ganz so wilden Österreich zu erforschen und HundehalterInnen mit ihren Hunden zu trainieren und zu beraten.
Als kleines obendrauf Geschenk durfte ich die ersten Wölfe des Wolfscience Center mit aufziehen und trainieren. Damals noch in Grünau im Almtal – vom Ambiente, vor allem im Winter mitten im Wildpark ohne fließend warmes Wasser, kam das der Freilandforschung in manchen Momenten recht nah 😉
Und was hat das nun alles mit Familienberatung zu tun? Gute Frage! Mein Weg erscheint manchmal wie ein Labyrinth, genau betrachtet ergibt jedoch alles Sinn und ist eher eine Wellenförmige Bahn entlang vieler Erkenntnisse.
Denn – und nun kommts!! Wir Menschen sind auch nur Tiere!
Ja, richtig gelesen – wir Menschen zählen zu den Säugetieren und unterscheiden uns in ganz vielen Dingen (Gehirn, Emotionen, Stress, Bindung etc.) kaum von anderen Säugetieren.
Somit habe ich in meinem Biologiestudium mit dem Fokus Verhaltensbiologie bei Mensch & Tier mit der Spezialisierung auf Bindung und Stressmanagement suuuper viel über Menschen gelernt. Und wie ich so ticke, wollte ich noch weit mehr über Menschen und ihr Verhalten lernen.
Damit ich Menschen noch besser verstehen und unterstützen kann, habe ich eine Ausbildung zur psychologischen Beraterin gemacht, als welche ich bereits seit 2011 tätig bin. Vor allem hochsensible Personen finden häufig zu mir in die Praxis, denn das Thema Hochsensibilität begleitet mich beruflich sowie privat seit einem guten Jahrzehnt. Da mein Wissensdurst noch lange nicht gesättigt war ging es natürlich noch weiter….
Im Doktoratsprogramm Kognition und Kommunikation durfte ich noch mehr darüber erfahren, wie wir Menschen und andere Tiere denken, fühlen, Emotionen regulieren, Beziehungen gestalten, mit Konflikten umgehen UND was dabei alles im Körper passiert und warum wir, was mit wem tun.
Also Du siehst – irgendwie ergibt das ja doch alles Sinn 😊
Nicht nur einmal wurde ich in psychologischen Weiterbildungen gefragt, was ich denn als Biologin hier machen würde. Schade eigentlich, dass der Zusammenhang zwischen der Biologie und dem Leben häufig nicht gesehen wird. Nicht umsonst heißt es ja „Biologie (von altgriechisch βίος bíos „Leben“ und λόγος lógos hier: „Lehre“) oder historisch auch Lebenskunde ist die Wissenschaft von der belebten Materie, den Lebewesen“ (siehe Wikipedia).
Daher unterrichte ich PädagogInnen, TrainerInnen, Tierärzte oder PsychologInnen an diversen Hochschulen und privaten Organisationen über all diese spannenden Themen warum wir uns wann mit wem wie verhalten.
In meinem Doktoratsstudium durfte ich von internationalen Bindungsexpertinnen lernen. Im Rahmen meiner Forschungstätigkeit über Bindung und Stressbewältigung hatte ich wichtige Erkenntnisse, welche mich dort hinbrachten, wo ich heute bin. Mir wurde bewusst wie viel wir tun können, um Familien mit Kindern zu unterstützen. Es war klar: Ich möchte Familien zu einer sicheren Bindung begleiten.
So kam die 3,5 jährige Weiterbildung zur Säuglings-, Kinder- und Elternberaterin mit vielen Stunden Praxis und Selbstreflexion. Gefolgt von der intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema Trauma, denn gerade Traumata in der frühen Kindheit prägen nachhaltig.
Ich möchte all mein gesammeltes Wissen und meine Erfahrungen aus der über 17 jährigen Hundeverhaltensberatung und über 10 jährigen Tätigkeit als psychologische Beraterin an PädagogInnen, PsychologInnen, TrainerInnen und vor allem auch an Familien mit Kind und/oder Hund weitergeben.
Daher werde ich mich nun ab 2023 sowohl in der Lehre als auch in der Beratung vermehrt auf meine Kernthemen fokussieren und auch in der Beratungspraxis für Familien mit Kind und/oder Hund ein paar Veränderungen vornehmen.
Diese Kernthemen, welche mich in den letzten 20 Jahren sowohl beruflich als auch privat am meisten bewegt haben sind sowohl bei Menschen als auch bei Hunden:
Welche Themen bewegen Dich beruflich oder privat momentan am meisten?
Wie bist Du dorthin gekommen, wo Du heute bist?
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